, Stichwortweise // antifaschistische Stadtkommune Berlin // CyborgSociety.org
Projekt
Kommune Feuerland

Privateigentum: Nö!
Kollektiveigentum: Yeah!

antifaschistische Stadtkommune Berlin

 

english  

Stichwortweise

Größe

Ziel des aktuellen Berliner Projekts: 40-50 Menschen, geländeübergreifend aber mehr.

Grundkonsens

Dieser stellt keine politische Positionierung dar, sondern soll eine gemeinsame Gesprächsgrundlage "sicher"stellen. Dabei beim Projekt sind Menschen, die folgende Punkte für grundsätzlich antiemanzipativ halten: Nationalismus, Rassismus, Sexismus (Homophobie...), Antisemitismus, Antiamerikanismus, Kapitalismus (im Sinne der Ausbeutung fremder Arbeitskraft), religiöse Missionierung inklusive Esoterik religion im Sinne des hier kritisierten.

Was entgegen des Grundkonsenses ist, kann selbstvertsändlich nicht als gleichberechtigter Teil in das sog. Gesamtinteresse eingehen.

Antifaschismus

Warum nennt sich die antifaschistische Stadtkommune antifaschistische Stadtkommune? AAaaaalsoooo... Erstmal ist das ein ARBEITSTITEL, es gibt noch diverse andere Namen, dieser ist nicht schön, aber bisher am funktionalsten. Warum dies?

Erstens finden wir in "unserem" Konzept von Kommune schon wesentlichste Forderungen von Herrschaftsfreiheit, Aneignung von Produktionsmitteln und feministischen Utopien ausgedrückt und dementsprechend inklusive.

Dass aber die Möglichkeit allumfassender menschlicher Emanzipation etwas ist, daß nicht einfach so da ist sondern erkämpft und verteidigt werden muss, ist nicht logischer Inhalt kommunitärer Organisation und Existenz und wird gerade deshalb (als Antifaschismus) vorne angestellt.

Es verpflichtet demnach NICHT zu dieser oder jenen Tätigkeit, sondern auf einen Grundkonsens, der sich nicht in schöngeistigen Utopien erschöpft in einer Welt, die Buchstäblich im (antisemitische, nationalen, kapitalistischen...) Wahnsinn versinkt.

Der Arbeitstitel "antifaschistische" Stadtkommune sollte somit nicht als Reduktion auf Antifaschismus verstanden werden, er heisst desweiteren nicht, dass wir allen Einzelpersonen, Positionen etc. in der antifaschistischen Bewegung kritiklos gegenüberstehen, auch wenn dies eine erstmal grundsätzlich-solidarische Kritik ist -- statt den weitverbreiteten Ressentiments und Clichees von Leuten, die mit durchaus berechtigter Kritik ihre eigene Passivität und Entsolidarisierung rechtfertigen.

Keine politische Gruppe

Wir haben nicht vor, einheitliche Positionen zu formieren oder zu veröffentlichen. Der Begriff der politischen Gruppe findet sich in einem Theoriepapier näher ausgearbeitet. Ziel gemeinsamer Kooperation ist demnach nicht der kleinste gemeinsame Nenner, sondern das Gesamtinteresse aller Beteiligten.

Gesamtinteresse

Das Prinzip ist so: Wenn manche Leute Chips wollen und andere Flips dann gibt's eben Chips UND Flips als Planziel. Heisst insbesondere: Du kannst alle deine besonderen, eigenen Interessen mitbringen und einbringen.

Kommunismus

Heißt für uns: Alle nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren Fähigkeiten. Konkreter: Bedürfnisse sollen gar nicht erst hin- oder wegdiskutiert werden, was nötig ist, ist Kooperation und gemeinsame Planung, um so viel wie möglich davon umsetzbar zu machen. (Bei der Frage nach den "kapitalistischen Bedürfnissen" die wohl irgendwie was anderes als die "eigentlichen" Bedürfnisse sind, gibt's bei uns immer ne ganze Menge Augenrollen. Ja, einige von uns LIEBEN billigen Plastik-Scheiss). Mehr dazu: Siehe Moral (weiter unten).

Projektziele (unter anderem)

  • solidarische Struktur aufbauen
  • gemeinsam wirtschaften
  • geländeübergreifende Kommune aufbauen
  • Überwindung kleinfamiliärer Herrschaftsverhältnisse
  • Ziel ist die Befriedigung des Gesamtinteresses aller Betiligten
  • eigenes Gelände für Wohnen, Projekte, Betriebe
  • emanzipative Projekte mit Orten, Räumen, Technik, Zeit, Wissen unterstützen

Nicht das Ziel

Für die Beteiligten ist das Projekt selber NICHT das Ziel, sondern ein Mittel, um eigene Ziele zu verwirklichen und umzusetzen. Es ist kein Selbstzweck, sondern muss sich in der Praktikablität dafür beweisen.

Lohnarbeit

Wird am Anfang nötig sein, soll weiterhin möglich bleiben, jedoch um weitere Alternativen (bspw. Arbeit inm eigenen Betrieben) ergänzt werden. LohnarbeiterInnen haben mithilfe der Kommune eine eingebaute Gewerkschaft.

Mittel

Wir wollen eigene Betriebe aufbauen, um eine Einflussmöglichkeit auf unseren Alltag zu bekommen (z.B. auch wer Kinder hütet und wer mit wem zusammenarbeiten kann/will). Wir wollen Waren auf dem Markt anbieten und sind uns der negativen Seiten wie der Alternativlosigkeit dessen bewusst. Scheinabr sind sich viele der Kriteriker_innen dieses Konzeptpuntkes nicht so bewusst darüber, was den Verkauf von Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt so alles Negatives mitsichbringt. Wir wollen nicht mehr unsere eigene Haut auf den Markt tragen MÜSSEN.

Moral

Die eigene Moral wird nicht von dem Projekt vorgeschrieben sondern kommt wenn schon aus dem persönlichen Diskussionen innerhalb des Projektes zustande oder eben NICHT.

Auflösung der Kleinfamilie

Das hat nicht in Stichpunktform hier reingepasst, auch ein Artikel ist zu wenig. Wir arbeiten deshalb derzeit an dem Portal zur Kritik der Kleinfamilie.

Emostuff

Es gibt keine vorgeschrieben Regeln, wie Emotionelles in der Kommune gehandhabt werden, und die wird es auch nie geben. Trotzdem müssen wir uns in einem solchen Projekt schon aufeinander einlassen und können uns nicht so einfach wie bei der individuelisierten Existenz scheiss egal sein. Eigene Grenzen zu haben und diese zu ziehen ist wichtig. Es gibt ne Menge Kritik an romantischen Zweierbeziehungen, woraus jedoch weder das Recht noch die Möglichkeit resultiert, sich da gegenseitig "Konzepte" vorzuschreiben. Unterhaltungen können trotzdem sehr bereichernd sein.

Dezentralität & relative Autonomie

Entscheidungen müssen nicht auf Plena getroffen werden, sondern laufen 24/7! Wer etwas entscheidet, muss auch im Blick haben, wer noch von der Entscheidung betroffen ist, bzw. an dieser Interesse hat und dann nach eigener Verantwortung dies kommunizieren.

Wer wie eingebunden ist, ist also abhängig von der Tragweite und Art der Entscheidung. Alltägliche Geschichten bedürfen meist gar keinem Kommunikationsaufwand, bei höheren Summen muss mit mehr Leuten zusammen entschieden werden (bspw. Anschaffung von Autos) bei Krediten bspw. für Immobilien auch mal alle (Das ist das relative an der Autonomie: relativ zum Gegenstand der Entscheidung).

Die Entscheidungsfindung ist somit vom Prinzip her dezentral und nicht auf ein Entscheidungsplenum angewiesen. Es gibt daher keine Hierarchiesierung der Entscheidungswege. Es gibt auch etwas, das wie ein Plenum aussieht, aber eher eine gemeinsame Besprechung ist.

Transparenz und Planbarkeit wird jedoch wiederum ZENTRAL über eine gemeinsame Organisationsplattform im Internet hergestellt, wo alle Entscheidungen allen anderen zugänglich gemacht werden müssen.

Einzige Legitimationsgrundlage ist somit die Verantwortlichkeit des eigenen Handelns. Geltung erhält eine Entscheidung, indem sie von anderen aus freien Stücken und deren eigenem Verständnis auch so gesehen wird (nicht über Nennung in einem Protokoll oder ähnliches).

CyberKommunismus / geländeübergreifende Kommune

Mit derzeit 6 politischen Kommunegruppen streben wir eine geländeübergreifende Kommune an, welche durch Dezentralität und Cyberorganisation möglich werden soll. Nach Etablierung der gemeinsamen Ökonomie sollen alle Beteiligten wählen können, wo sie was mit wem warum machen wollen; wo sie leben und wo sie arbeiten und wo sie entspannen wollen. Der Aufruf "Für den intergalaktischen cyber*kommunismus" ist hier.

Sprache

Derzeit findet Organisation (je nach Anwesenheit) in deutscher oder englischer Sprache statt. Es soll jedoch zukünftig nicht auf diese Sprachen beschränkt sein. Auch auf dieser Seite wird schon an Mehrsprachigkeit gearbeitet, siehe "Kontakt" :) demnächst mehr.